Durch die Serien von Speichenbrüchen, meiner vergangener Reisen, war ich schon gewarnt worden, das ich bei dieser Reise mehr Wert auf das Werkzeug legen musste, was ich dann auch gebraucht habe. Sicherheitshalber kaufte ich mir auch vorher noch eine sehr gute Regenjacke und Regenhose, die mir das Jahr vorher gefehlt hatten. Das Fahrrad rüstete ich noch mit Fronttaschen nach. Gut trainiert war ich auch, weil eine Reise an den Fjorden Norwegens ganz schön in die Knochen geht. Ständig kurze knackige Anstiege. Erst oberhalb von Narvik wurde es dann flacher. Jede Nacht schlief ich auf einen Campingplatz. Auch wenn ich einmal 195 km am Tag (die Sonne geht im Norden eh nicht unter) fahren musste. Großes Glück hatte ich mit dem Wetter. 1997 war in Nord-Norwegen ein außergewöhnlich warmer Sommer. Bis Trondheim bestand die Möglichkeit zum Ausweichen auf wenig befahrene Strassen. Im Norden gibt es dann keine Möglichkeiten mehr, aber da die Bevölkerungsdichte nach Norden sehr stark abnimmt ist der Verkehr eher schwach..
Mit der Fähre kommt man am schnellsten nach Norwegen. Auf den Weg nach Norwegen benutzte ich die Fähre von Hirzhals nach Larvik. Der Preis lag damals bei 150,- DM.
Für Norwegen sollte man eine gute Kondition mitbringen. Ich bin auf der ganzen Reise nur bergauf und bergab gefahren.
Wie sich es für Norwegen gehört, fing es erstmal kräftig an zu regnen und meine neue Regenkleidung mussten sich einen ersten Test unterziehen.
Absolut traumhaft ist es entlang der vielen Seen zu radeln. Beim Einsortieren dieses Fotos hatte ich Probleme, wo denn eigentlich oben und unten ist.
Zeltplatz in Drevsjö unweit der schwedischen Grenze
Femund Nationalpark
Reisezeit: Juni - Juli
Reisedauer: 5 1/2 Wochen
Kilometer: 3050 km
Wetter: Sonne, Regen
Unterkunft: Zelt
Pannen: sechs Speichenbrüche
Von Larvik bis Trondheim fuhr ich durch den Osten Norwegens, entlang der schwedischen Grenze. Größere Ortschaften waren Hamar, Drefsjö und Röros. Dabei wählte ich immer kleinere, nicht sehr befahrene Strassen.
Ab Trondheim ist eine sehr schöne Route die Küstenstrasse R17, die sich entlang der Küste nach Norden schlängelt. Ich kreuzte die R17 ab Breitstad. Oft ist die Straße durch die Fjorde unterbrochen und ich musste mit der Fähre weiterfahren, was eine schöne Abwechslung war.
R720 bei Follafoss
Brücken sind für Radler kostenlos
Am Polarkreis wurde das Wetter nochmal richtig gemein. Es war sehr nass und kalt und es fing an zu regnen. Aber es hat unheimlich Spaß gemacht durch den Saltfjellet Nationalpark zu fahren.
An der E6 fuhr ich nach Fauske und später weiter nach Bodö.
Bei Postkartenwetter ging die Fahrt mit der Fähre Richtung Lofoten nach Moskenes.
Leider war das schöne Wetter nur kurz, für die nächsten Tage war Regen angesagt
In der Nähe von Alta
Mitternachtssonne, dieses Foto entstand genau um 00.00 Uhr
kurzer Abstecher nach Hammerfest
Nach Hammerfest geht es über die E6 eine Stichstrecke von ca. 70 km. Der Ausflug lohnt sich und es gibt viel interessantes zu entdecken. Dieses Denkmal (Der Meridianstein) erinnert an ein großes Vermessungsprojekt (Struve-Bogen) von Schweden, Russland und Norwegen im 19. Jahrhundert, bei der man sich gerade mal um 30 Meter verrechnet hat.
Von Beginn der Reise war eigentlich das Nordkap geplant. Da ich aber noch Lust zum Radeln hatte entschied ich mich kurzerhand nach Kirkenes weiterzufahren. Von da aus wollte ich dann mit den Flugzeug zurück nach Oslo, da die Zeit etwas kurz war mit der Fähre nach Süden zu fahren.
Fast 200 km fuhr ich an den Fluss Tana entlang, der auch die Grenze zu Finnland ist.
Rentiere beim Überholen
Die Landschaft ist ziemlich kahl und nur wenig Vegetation. Absolutes Glück hatte ich mit dem Wetter. Temperaturen von 24°C sind im Norden sehr selten.
Der Ort Kirkenes ist weniger Sehenswert. Und gar nicht typisch Norwegen. Muss wohl an der Einsamkeit liegen.
Hafen in Kirkenes
Auch soweit im Norden findet man die Spuren des 2.Weltkrieg
Von Kirkenes bin ich dann mit dem Flugzeug über Trömse nach Oslo geflogen. Für gerade mal 150,-DM mit dem Skandinavien - Ticket. Die Mitnahme vom Fahrrad war kein Problem, ich musste nur etwas mehr bezahlen.
In Oslo habe ich noch eine Nacht bei freundlichen Norwegern geschlafen, die ich in einer Bar kennengelernt habe, bevor ich dann mit der Fähre (150,- DM) nach Kiel fuhr.
Die Radtour durch Norwegen war eine wunderschöne aber anstrengende Reise und ist absolut zu empfehlen, ich habe sehr nette Leute kennengelernt und die Landschaft ist atemberaubend und abwechslungsreich. Bei einer Radreise durch Norwegen sollte man das nicht immer ideale Wetter mögen.
Radreise Larvik - Kirkenes
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